Kosteneinsparungen im Produktionsprozess sind angesichts drastischer Preissteigerungen für Rohstoffe, deren Verknappung sowie problematischer Lieferketten für Unternehmen von entscheidender Bedeutung zur Erhaltung und Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Zur Erhöhung der Produktivität bei gleichzeitiger Einhaltung der erforderlichen Bauteilqualitäten sind Arbeits­abläufe effizienter zu gestalten. Die Wirtschaftlichkeit von Zerspanprozessen hängt maßgeblich vom Leistungsvermögen der eingesetzten Werkzeuge ab. Hieraus ergeben sich immer neue Anforderungen an die Werkzeuge, wobei die gesamte Prozesskette zu deren Herstellung in den Fokus rückt. Weiterhin müssen die einzelnen Fertigungsprozesse bzw. -schritte eng aufeinander abgestimmt sein.

Im Rahmen vorangegangener Forschungsvorhaben ist es gelungen, am Beispiel von VHM-Wendel- und Einlippenbohrern sowie Mehrschneiden­reibahlen die Haupt- und Nebenschneidenbereiche und die Spanflächen der betrachteten Werkzeugtypen mit dem Ergebnis signifikanter Standzeit­erhöhungen auszulegen. Um die Dauer der Nutzbarkeit von Zerspan­werkzeugen zu verlängern, ist es erforderlich, der wirtschaftlichen Wiederauf­bereitung der Werkzeuge, mit dem Ziel der Ressourcen- und Kosten­optimierung, einen noch höheren Stellenwert einzuräumen als bisher. Dabei sind effektiv nutzbare Kombinationen von Entschichtungs-, Nachschleif- und Reinigungsprozessen sowie die Präparation der Schneidkanten und die Neubeschichtung der Werkzeuge als Bestandteile einer ganzheitlichen Wiederaufbereitung (Reprocessing) zu berücksichtigen.

Der Fokus des Projekts liegt daher vor allem auf der wirtschaftlichen Wiederaufbereitung von Präzisionswerkzeugen unter besonderer Berücksich­tigung der Schneidkantenmikrogestalt und verschiedener Be- und Entschich­tungsstrategien. Dabei sollen insbesondere auch die Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Prozessschritten zur Wiederaufbereitung der Präzisionsbohrwerkzeuge untersucht werden.